Wissenswertes über die "Landshuter Hochzeit 1475"

1903 Erster Festzug mit 248 Teilnehmern.

1950 Erste Nachkriegsaufführung.

1965 Einführung historischer Musik und Tänze.

1970 Großbrand zerstört Materialien.

1975 Jubiläumsaufführung mit historischen Tänzen.

1981 Neues Festspiel, Regie von Peter Grassinger.

1985 Neuer Turnierplatz, Besuch von Richard von Weizsäcker.

1993 Einführung von Bischöfen im Festzug und Mummenschanz.

2002 100 Jahre Verein „Die Förderer“ e.V.

2013 Fechtschule und neue Gruppen im Festzug.

2017 41. Aufführung mit erweiterten Programmpunkten.

2023 42. Aufführung mit neuem Festspiel nach zweijähriger Verschiebung wegen Corona.

2025 Im Rahmen des Burgfestes werden 550 Jahre Landshuter Hochzeit gefeiert

Ad Libitum Gesangsgruppe bei „Laudate Dominum“
Ahlsen, Leopold Verfasser des Festspiels vor der Neufassung 2023
Ahlspieß Stangenwaffe, von einer Gruppe beim Fest getragen
Albrecht (Achilles) Markgraf und Kurfürst von Brandenburg, Hofmeister bei der Hochzeit; heute mit seiner Gemahlin Anna an der Spitze der Fürstengruppe; die „Brandenburger Trumeter“ als Musikgruppe beim Fest in seinem Gefolge
Albrecht (der Weise) Herzog von Ober- und Niederbayern, Münchner Linie: mit großem Gefolge bei der Hochzeit
Albrecht, Markgraf von Baden bei der Hochzeit Begleiter Herzog Sigmunds von Tirol
Alta Capella (= laute Instrumente) Gruppe aus zwei bis drei Rohrblatt-Instrumenten mit Zugtrompete oder Posaune
Alte Frau von Sachsen Margarethe, Schwester Kaiser Friedrichs III., Mutter des Kurfürsten von Sachsen, auch der Landshuter Herzogin Amalie und der Kurfürstin von Brandenburg: beherbergte die Braut in Wittenberg und beglei-tete sie zur Hochzeit
Amalie Herzogin von Ober- und Niederbayern, Mutter des Bräutigams, von Burghausen angereist
Armbrustschützen seit 1904 das „Trausnitzer Fähndlein“ beim Fest
Arnpeck, Veit 1471 als Priester und Hausgenosse bei St. Jodok bezeugt; Chronist der Hochzeit; heute bei der Gruppe der Geistlichkeit
Atzung Verköstigung gibt es für Mitwirkende und Gäste auf dem Lager- bzw. Zehrplatz an der Isar
Bassa Capella (= leise Instrumente) Gruppe aus Flöten, Streich- und Zupfinstrumenten
Bischöfe neben dem Erzbischof von Salzburg waren weitere sechs Bischöfe aus Chiemsee, Augsburg, Eichstätt, Bamberg, Freising, Passau bei der Hochzeit; seit 1993 bzw. 2001 alle zu Pferd und mit Begleitung beim Fest
Breitensteiner Ulrich von Breitenstein, Hofmarschall, Grabepitaph in Hl. Geist; Hofbeamter beim Fest
Buchskränzlein historisch nachgewiesen (eigenes Kapitel), heute beim Fest als Glücksbringer und Freundschaftsgabe
Burghausen alte Herzogsresidenz und Familiensitz der bayerischen Herzöge der Landshuter Linie im 15. Jahrhundert
Busine lange Blechtrompete; Businenbläser: Gruppe beim Fest
Cantafollia Gruppe von Spielleuten beim Fest
Christine Enkelin der „Alten Frau von Sachsen“ und deren Begleiterin bei der Hochzeit und beim Fest
Chrotta viereckiges Streichinstrument keltischen Ursprungs
Deutschordenskomture (von Gangkofen und Blumenthal) bei der Hochzeit, heute in der Gruppe der Geistlichkeit
Dominikaner bei der Hochzeit, heute in der Gruppe der Geistlichkeit
Drehleier Streichinstrument, dessen Saiten durch ein mit einer Kurbel gedrehtes Rad angestrichen werden
Dudelsack (auch Sackpfeife) Blasinstrument mit einem Windsack, Spiel- und Bordunpfeifen
Edeldamen (in den Quellen Jungfrauen) über hundert brachte der Markgraf von Brandenburg mit; die Braut sah den Turnieren mit sechs Jungfrauen zu, sie waren „nicht un-geschaffen“; heute Gruppe im Fest
Elisabeth a) Name der Mutter der Braut, geb. Habsburgerin; b) erste Tochter der Herzogin Hedwig
Erbfolgekrieg (Landshuter, 1504) brachte der Herzogstochter Elisabeth und ihrem Gemahl, Pfalzgraf Rupprecht, den Tod und dem Teilherzogtum Bayern-Landshut das Ende seiner Selbstständigkeit
Fahnenschwinger Gruppe im Fest mit Schwung- und Wurffahnen, die zum Teil die Embleme der fürstlichen Gäste zeigen
Fahrendes Volk Gruppe beim Fest, am Ende des Festzuges, mit zweifelhafter Legitimation; Farbtupfer im Zeitbild
Falkner Herzog Georg, der Bräutigam, war ein berühmter Falkenjäger; Gruppe beim Fest
Feuerkopfstecher Reiterspiel, das Geschicklichkeit und Treffsicherheit mit der Lanze erfordert; bei den „Festlichen Spielen im nächtlichen Lager“
Feyerldäntzer Spiel- und Tanzgruppe beim Fest
Fidel mittelalterl. Streichinstrument mit Zargenkorpus
Förderer Verein seit 1902, Ausrichter der „Landshuter Hochzeit 1475“ seit 1903, über 7 000 Mitglieder
Friedrich III., Kaiser auf dem Weg von Köln nach Wien, höchster Besucher der Hochzeit; verwandt mit Bräutigam und Braut
Fundus das seit 1902 angesammelte Inventar des Vereins „Die Förderer“ e.V. mit etwa 2 500 Kostümen; dazu Ausrüstungsgegenstände, Fahrzeuge, Aufbauten
Gambe (Viola da gamba) Streichinstrument
Gaukler Gruppe beim Fest mit artistischen Vorführungen
Georg (der Reiche) siehe Kapitel „Bräutigam“
Gesandte von zahlreichen Reichsstädten beim Fest; heute Gruppe mit Standarten
Gesinde Gruppe im Fest und Festspiel
Grasser, Erasmus Münchner Bildschnitzer; seine „Moriskentänzer“ beim Fest (Tanzspiel)
Grieswärtel Aufsichtspersonal auf dem „Gries“ (Sandbahn) beim Turnier
Gulden 32 000 waren als Mitgift der Braut ausgehandelt, einen Teil davon erstritt sich erst der Enkel, Pfalzgraf Ott-heinrich; 60 766 kostete die Hochzeit, nach heutiger Kaufkraft viele Millionen Euro
Guttenstein, Burian von Gesandter des Böhmenkönigs Ladislaus, des Bruders der Braut
Häscher siehe herzogliche Wache, Gruppe beim Fest
Hallo ein seit dem 1. Weltkrieg überlieferter Begrüßungsruf von „Hochzeitern“ und Gästen, wahrscheinlich aus der Tradition der Armbrustschützen
Harnisch Prunk- bzw. Turnierharnische der Ritter beim Festzug bzw. Turnier; Harnisch-Beschau (Kontrolle) am Beginn desselben
Haug von Werdenberg Beamter des Kaisers; überbrachte am Hochzeitsmorgen als Geschenk des Kaisers eine Brosche
Hedwig, polnisch Jadwiga siehe Kapitel „Braut“
Herold Vorreiter der Herzogsgruppe
Herzogliche Wachen Gruppe beim Fest
Hetmann Führer der Reisigen
Himmel Landshut, tausend Landshut historisch überlieferter Huldigungsruf auf Landshut
Högner, Franz Kunstmaler in Landshut († 1979), langjähriger künstlerischer Berater des Festes
Hofkapelle „Landshuter Hofkapelle“, Sänger und Musiker der Konzerte und des Tanzspiels, Gruppe beim Hochzeitszug
Hofkasten gotisches Proviantgebäude in der oberen Altstadt; bei der Hochzeit Ausgabestelle für den Hafer mittels Futterzetteln (demnach 9 163 Pferde)
Hofmusik a) die „Landshuter Hofmusik“ 1965 - 97 unter Hans Walch, Realisierung der historischen Musik beim Fest b) die „Herzogliche Hofmusik“, Blechbläser (auch „Naturtrompeten“); Gruppe beim Fest
Horuskowitz, Seis (Sesime) von Obrist, Hauptmann Herzog Georgs, Befehlshaber der Sicherheitskräfte (Wappner)
Joculatores Musikantengruppe beim Fest; Tavern in der Steckengassen
Jud, Thomas, von Bruckberg bei Landshut beauftragte den Klosterschreiber von Seligenthal, Hanns Seybolt, mit der Abfassung einer Hochzeitschronik, die 1482 vollendet wurde (Bayer. Staatsbibliothek München)
Junker junge Edelmänner in den „Hoffarben” des Bräuti-gams, Braun, Weiß, Grau; Gruppe beim Fest
Kaiserliche Trumeter Gruppe beim Fest zu Pferd
Kal, Paulus Fechtmeister Herzog Ludwigs seit 1450; zentrale Rolle bei der „Fechtschule auf der Burg“
Kammerfrauen die ehrenamtlich im Fundus des Vereins wirkenden Damen
Knappen Begleiter und Helfer der Turnierritter
Komödianten Gruppen beim Fest (Festspiel und „Lagerleben“)
Krakau Residenz der polnischen Königsfamilie; Ort der Brautwerbung
Krummhorn gekrümmtes Holzblasinstrument mit Grifflö-chern und Windkapsel
Ladislaus König von Böhmen, Bruder der Braut, erschien zum Ärger des Kaisers nicht, wahrscheinlich, um ihm nicht aus Geldnöten helfen zu müssen, mit denen er auch Herzog Ludwig bedrängte
Lagerplatz Rastplatz für die Mitwirkenden an Freitag-, Samstag- und Sonntagabenden mit lockeren Darbietungen für die (Zaun-) Gäste
Lajkonik ein legendärer Reiter (Tatarenfürst) aus der Geschichte von Krakau; tritt im Tanzspiel auf
Landständehaus, heute Alte Post mit Fürstenporträts bemaltes Gebäude in der Altstadt, einst Tagungsort der niederbayerischen Landstände
Linnbrunner, Josef mit Georg Tippel Gründer des Vereins „Die Förderer“ 1902 und Schöpfer des Festes
Ludwig (der Reiche) Herzog von Ober- und Niederbayern, Landshuter Linie, Vater des Bräutigams: bei der Hochzeit von der Gicht geplagt, heute beim Festzug in der Sänfte getragen
Mair, Dr. Martin wichtigster Berater Herzog Ludwigs
Margarethe a) siehe „Alte Frau“; b) Schwester des Bräutigams Herzog Georg, 1474 in Amberg vermählt; c) zweite Tochter der Herzogin Hedwig, mit 14 Jahren Nonne, gest. 1531 in Neuburg a.d. Donau
Marketenderinnen Begleitung der Reisigen und anderer Gruppen
Markgraf siehe „Albrecht Achilles“
Markgrafenschreiber so bezeichnet man den Verfasser eines Augenzeugenberichts (Orig. im Staatsarchiv Weimar), auch nachdem man seinen Namen 1975 auf dem Bericht entdeckt hat und als Hanns Oring, Oringen oder Ering(en) liest; damals im Gefolge des Markgrafen
Martinskirche erste Pfarrkirche von Landshut; gotische Hallenkirche des Hanns von Burghausen, mit romanischem Vorgängerbau: Trauungskirche; hier Dankgottesdienst nach dem Fest
Martinspfeifer Gruppe von Spielleuten beim Fest
Mauerkircher, Dr. Friedrich Propst von Altötting, einer der Brautwerber
Maximilian in Begleitung seines Vaters, des Kaisers; später als König und Kaiser der „letzte Ritter“ genannt
Mitgift siehe „Gulden“
Moniwid Wojciech (Monawitt, Albert) Anführer des polnischen Begleitzuges der Braut
Morisken (Mauren) siehe „Grasser“
Mummenschanz (Maskerade) Abendveranstaltung mit Musik und Tanz
Musica Cumpaneia Vokal- und Instrumentalgruppe beim Fest, auch bei „Laudate Dominum“
Narr Begleiter Herzog Ludwigs
Oberndorfers Haus in der Altstadt unter den Bögen, heute Städt. Sparkasse: Herberge der Braut, wo sie das Brautmahl einnahm und aus dem Fenster beim Turnier zusah
Oringen, Hanns (Markgrafenschreiber) bedeutender Chronist der Hochzeit
Ottheinrich Enkel der Herzogin Hedwig, lebte als Pfalzgraf in Neuburg a.d. Donau, starb 1559 als Kurfürst und letzter Nachkomme der Herzogin in Heidelberg; großer Kunstmäzen
Ottman Kalixt (Calixtus Ottomanus/Bayezid Osman) im Gefolge des Kaisers, als „Bruder des türkischen Kaisers“ bezeichnet, von Papst Calixtus III. getauft, angeblich Halbbruder Mehmeds II.
Otto (von Neumarkt), Pfalzgraf Anführer des Brautzuges nach Wittenberg
Pagen Adelskinder; zur Ausbildung bei Hof; mit verschiedenen Aufgaben beim Fest
Pest zwang den Brautzug zu großem Umweg; mehrere Polen nach der Rückkehr gestorben
Pfalzgräfliche Pfeifer die Musikanten des Vorgenannten; Gruppe beim Fest
Philipp (von Amberg), Pfalzgraf verheiratet mit der Schwester des Bräutigams
Plattner Harnischmacher, z.B. im Gefolge des Markgrafen Albrecht; Hersteller der „Rennzeuge“
Pommer Rohrblatt-Blasinstrument m. Grifflöchern u. Klappen
Portativ-Orgel kleine tragbare Orgel mit Blasebalg und Pfeifen
Preysing, Graf von im Gefolge Herzog Ludwigs; Nachkommen in der „Fürstengruppe“
Radom Ort in Polen; hier Besiegelung der Heiratsurkunde am 31.12.1474
Raitenhaslach Zisterzienserkloster; Begräbnisstätte der in Burghausen verstorbenen Wittelsbacher, auch der Herzogin Hedwig; im Kirchengewölbe entsprechende Inschriften: Inschrift im Fußboden vor einiger Zeit mit Hilfe der „Förderer“ geschaffen
Rathausprunksaal siehe Kapitel „Rathaus-Gemälde“
Ratsherren Stadträte; Gruppe beim Fest
Reichsstädte siehe „Gesandte“
Reigen Tänze im Tanzspiel und zur Kurzweil der Gäste auf dem Lagerplatz
Reisige Tänze im Tanzspiel und zur Kurzweil der Gäste auf dem Lagerplatz
Rennzeug spezielle Turnierrüstung für das „Rennen über die Planken“; originalgetreue Nachbildungen durch Walter Suckert
Ringelstechen Reiterspiel, das Treffsicherheit mit der Lanze verlangt
Ritter „eiserne Ritter“ haben in Landshut Tradition seit der barocken Fronleichnamsprozession; heute als „edle Herren im Harnisch“ beim Festzug und Turnier
Röckl Gestalt aus der Landshuter Geschichte; von seinem Haus soll die Verschwörung gegen Herzog Heinrich 1408/10 ausgegangen sein
Roland-Stechen reiterliches Geschicklichkeitsrennen bei den Reiter- und Ritterspielen
Rosenblüt, Hans Nürnberger Dichter eines Preisliedes auf Herzog Ludwig den Reichen, das die „Zünfte“ bei den „Festlichen Spielen“ vortragen
Salzstadel Ehemaliger „Herzogskasten“, seit 1380 diente er zur Lagerung von Getreide und Salz; dreigeschossiger Ziegelbau, aufgemalte Wappenschilde (15.Jh.)
Schaller Tunierhelm
Schalmei hohes Doppelrohrblatt-Instrument ohne Klappen; Schalmeienbläser als Gruppe beim Fest
Scholaren Musikgruppe beim Fest
Seybolt, Hanns Klosterschreiber von Seligenthal, bedeutender Chronist der Hochzeit
Sigmund (von Tirol), Erzherzog Gast bei der Hochzeit, heute Turnierritter
Stablichter damals von den Bürgern entlang des Braut-zuges zur Kirche getragen, heute von den Zünften bei den „Festlichen Spielen“
Stadler, Karl
(† 1957)
Lehrer und Schriftsteller, Vorstandsmitglied der „Förderer“, gestaltete das Festspiel um und bestimmte maßgeblich die Aufführungen der Vor- und Nachkriegszeit
Stadtknechte Gruppe beim Fest
Stadtpfeifer Musikgruppe beim Fest
Staudacher Heinrich von Staudach, Grabepitaph in St. Jodok, Augenzeuge von 1475, als Hofbeamter beim Fest
Stechrosse so wurden die von den adeligen Hochzeitsgästen mitgeführten Turnierpferde genannt
Synowiec, Jan (Jan Sinowitz) Hofmeister der Braut
Tartsche Schild an der Turnierrüstung
Tavern Schankhaus
Tippel siehe „Linnbrunner“
Trambczyński, Tomasz (Trintschinky, Thomas) Vizeschatz-meister des Königs Kasimir, begleitete die Braut und führte das Verzeichnis über die mitgebrachte Aussteuer
Trausnitz so wird die Burg „Landshut“ seit dem 16. Jh. genannt
Trosswagen Fahrzeug mit Gepäck, Verpflegung, Ausrüstung
Truchsess Hofbeamter für Küche und Tafel; Zeremonienmeister der Hofküche beim Fest
Trumeter Bläsergruppen beim Fest

a) „Brandenburger Trumeter“: im Gefolge des Markgrafen von Brandenburg

b) „Salzburger Trumeter“: im Gefolge des Erzbischofs von Salzburg

c) „Des Königs von Polen Trumeter“: im Gefolge der Braut Hedwig von Polen

d) "Kaiserliche Trumeter": im Gefolge des Kaisers Friedrich III.
Turniervogt verkündet die Turnierregeln und leitet das Turnier
Walch, Hans
(† 2007)
Initiator und Betreuer der historischen Musik der „Landshuter Hochzeit“ ab 1959; Leiter der „Landshuter Hofmusik“ (1965 – 1997)
Wappner siehe „Horuskowitz“
Westerstetten, Ludwig von
Wiesmahd
mit ihm turnierte der Bräutigam am Tag vor der Hochzeit; heute beim Turnier
Wittenberg Ort der Beherbergung und Übergabe der Braut vom polnischen an das bayerische Geleit
Zehrplatz neben dem Turnier- und dem Lagerplatz, zur Verköstigung der Gäste eingerichtet
Zelter Reitpferde, auf denen 14 Jungfrauen der Markgräfin ritten
Zeughaus im Jahr 1983 errichtetes Versammlungs- und Lagergebäude der „Förderer“ beim Turnierplatz (Architekturbüro: R. Wohlgemuth)
Zink konisches Holzblasinstrument mit Grifflöchern und Kesselmundstück; Zinkenisten: Gruppe beim Fest
Zollhaus Herberge des Kaisers, Ort des Hochzeitsmahls der männlichen Fürsten; musste im 16. Jh. der herzoglichen Stadtresidenz (erster Renaissance-Palast nördlich der Alpen) weichen
Zünfte Gruppe der Handwerker mit Zunftstandarten beim Fest

Es wird berichtet, dass das Mädchen Lisa Buchberger, das 1906 im Festspiel Röckls Töchterlein spielte, nach dem Willen des Festspielleiters einen Reif im Haar tragen sollte, dass sie sich aber ein Buchskränzchen flocht und dieses aufsetzte, was später die anderen Mädchen nachmachten. Da das Festspiel in den Jahren 1905 und 1906 zum ersten Mal aufgeführt wurde, geht die Tradition jedenfalls in die ersten Jahre der Landshuter Hochzeit zurück. Lisa Buchberger war dann im Jahr 1908 Braut.

Heute wissen wir, dass bei der Hochzeit des Ungarnkönigs im Jahr 1476 bei der ersten Begegnung die Braut dem Bräutigam ein "buchsbaumens Kränzlein" aufsetzte, an dem ein goldener Ring hing, und dass die Braut auch bei Tisch und beim Empfang der Honoratioren ein Buchsbaum-Kränzlein zusätzlich zu einem Perlenkranz im Haar trug. Da der Verfasser des Berichts dieser Hochzeit derselbe ist, der auch den Bericht über die Landshuter Hochzeit von 1475 schrieb (Seybolt) und beide Berichte in der gleichen Publikationsreihe veröffentlicht sind (Westenrieder Bd. 2 und 3), kann man annehmen, dass die Schöpfer der Landshuter Hochzeit diesen Bericht auch kannten und benutzten. Man griff ja schon bei der Schaffung der Rathaus-Gemälde um 1880 auf die historischen Berichte zurück. Durch ein Foto aus der Familie Elisabeth Bogner ist belegt, dass schon beim Burgfest im Jahr 1904 Pagen Buchskränzchen trugen.

Schließlich wurde und wird der Buchs als ein immergrünes Gewächs generell als Zeichen der Liebe, Treue und Freundschaft gedeutet, was sich bei Hochzeiten heute noch zeigt, wo die Näherin des Brautkleides jedem Hochzeitsgast entweder ein Myrten- oder ein Buchs-Sträußchen ansteckt.

Das Einmaleins für Mitwirkende und Hochzeits-Begeisterte

Das Bild zeigt den Auftritt der Fahnenschwenker der Landshuter Hochzeit beim Hochzeitszug
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