Der Braut

Hedwig von Polen*. Sie wird in den Quellen „Prinzessin” oder „Königin” genannt und nannte sich
selbst „geborene Königin von Polen und Herzogin von Nieder- und Oberbayern”.
Geboren am 21. September 1457 als Tochter des Polenkönigs Kasimir IV. und seiner Gemahlin
Elisabeth, Tochter des Herzogs von Österreich bzw. Königs Albrecht II. Da auch Herzog Georg
durch seine Großmutter mit dem österreichischen Herzogshaus verwandt war, benötigte das
Brautpaar zur Verehelichung eine päpstliche Dispens. Trotz der österreichischen Herkunft der
Mutter scheint Hedwig nicht genügend deutsch verstanden zu haben, da ihr alle Ansprachen durch
einen polnischen Herrn übersetzt wurden. Der Bruder der Braut, Ladislaus, war seit 1471 König von Böhmen.
Die Meinung, Herzogin Hedwig sei sogleich nach ihrer Hochzeit nach Burghausen „verbannt” worden, entspricht nicht den Tatsachen. Herzogin Hedwig lebte wie ihre Vorgängerinnen auf der Burg von Burghausen, wo sie angeblich fünf Kinder gebar, von denen zwei Mädchen am Leben blieben. Sie starb dort am 18. Februar 1502 und wurde in der Kirche des Zisterzienserklosters Raitenhaslach, dem Begräbnisort der in Burghausen verstorbenen Wittelsbacher, bestattet. Dort war auch ihr Hochgrab bis zur Säkularisation zu sehen. Vor einiger Zeit wurde an seiner Stelle mit Unterstützung der „Förderer” eine Gedenkinschrift in den Fußboden eingelassen.
*Der Name Jadwiga erscheint in den historischen Quellen nicht.